GARE SUD DELÉMONT
REALISIERUNG EINES NACHHALTIGEN STADTTEILS
Planungs- und Entwicklungsprozesse für die Arealentwicklung laufen meist nach einem eher standardisierten Prozess ab: zu Beginn wird, vor allem im Rahmen von öffentlichen Ausschreibungen, meist ein Wettbewerb (z.B. für eien Testplanung) durchgeführt, der von Expertinnen aus den Fachbereichen Architektur und Städtebau begleitet wird. Parallel können Beteiligungsprozesse für die Bevölkerung organisiert werden, an denen Meinungen und Wünsche abgeholt und bestenfalls integriert werden. Vor allem bei Misch- und Wirtschaftsräumen fehlt meist der systematische Einbezug für eine gemeinsame Entwicklung von Ideen für mögliche Nutzungen seitens interessierter Akteure (Unternehmen, Hochschulen, Organisationen), um Innovationspotentiale auf dem Areal zu stimulieren. Es wird immer noch unterschätzt, dass Raumentwicklung auch als Instrument für die Standort- und Wirtschaftsförderung sehr wichtig ist; die Aufgaben der verschiedenen Ämter (Planung, Standortförderung, Umwelt, Energie etc.) jedoch meist silohaft organisiert sind, wodurch keine systematische Abstimmung zur Raumkuration und -programmierung
erfolgt und folglich Wirtschaftsakteure im weiten Sinne kaum mit einbezogen wird.
Um diesem «Defizit» wurde im Rahmen des Projekts «Innovative Village» unter anderem die Methodik KOLIBRI (Kollaboration, Bridging, Innovation) entwicklet, vor als SOP und Orientierungsrahmen für zukünftige Arealentwicklungen unter systematischem Einbezug multipler Akteure. Ziel der Methode ist es, Innovationspotentiale auf Arealen systematisch zu fördern, um Areale in ein «Innovative Village» zu verwandeln mit klarem Fokus auf die Nachhaltigkeit und geschlossenen Kreisläufen. Der Ablauf der Methodik als SOP wurde in Form eines Faltblatts (Leporello) für eine breite Leserschaft einfach verständlich aufbereitet und publiziert.